Ein Antrag – oder doch kein Antrag. Das ist die Frage


Kennt ihr das Lied „Einen Antrag auf Erteilung eines Antragformulars“ von Reinhard Mey? Es beschreibt ironisch das, was wohl jeder kennt, der irgendwann mal einen komplizierteren bürokratischen Akt vornehmen musste. Das gilt bei manchen sicherlich wohl auch für die Einschreibung an der Universität. Und um etwas in der Art geht es auch im heutigen Blogpost.

CC some rights reserved Fotograf: Nima j72

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Wer sich schon einmal mit der Seite der RWTH Aachen auseinandersetzten musste, der wird sich sicherlich schon einmal über die Gestaltung aufgeregt haben. Nicht, weil sie hässlich ist – sondern schlicht wegen der Aufbereitung von Informationen, die ist in der Regel nicht so prickelnd. Eine neues Beispiel habe ich dafür in den letzten Tagen entdeckt.

Wer etwa herausfinden möchte, welche Formulare man benötigt, um sich für eine Promotion einzuschreiben, der hat einen langen Weg vor sich. Der obligatorische Weg – vermutlich – über Google führt zu folgender Seite:

http://www.rwth-aachen.de/cms/root/Studium/Nach-dem-Studium/~ejw/Promotion/

Hier findet sich zwar viele „wir-sind-toll“-Aussagen und „promovieren-Sie-hier“-Lobreden, aber was man dafür braucht wird nicht gesagt.

Stattdessen wird man weitergeleitet auf die Seite vom CDS (Center for Doctoral Studies), auf eine Mailingliste, unter dem Punkt „Promotionsordnung“ auf den Formularschrank (klick mich) mit einer Sammlung der Promotionsordnungen und auf die Promotionsbüros der Fakultäten sowie einen nicht mehr existenten Link auf den Paragraf 67 des Hochschulgesetzes des Landes NRW.

Die zur Verfügung stehenden Downloads sind: „Grundsätze zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“ und „Anforderungen an die Qualitätssicherung der Promotion.“ Verwandte Themen? Stellenangebote….

Soviel zum Mittelteil der Seite.

Am linken Rand gibt es weitere Informationen:

1. Einschreiben zum Promotionsstudiengang

2. Internationale Promotionsinteressierte

3. Weiterbildung am CDS

4. Stipendien und Förderprogramme

5. Promotionssupplement

6. Forum für Doktorandinnen

CC some rights reserved Fotograf: LoKiLeCh

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Wer hier auf „Einschreiben zum Promotionsstudiengang“ (den Rest lassen wir erst einmal weg) klickt, der landet hier:

http://www.rwth-aachen.de/cms/root/Studium/Nach-dem-Studium/Promotion/~ejz/Einschreiben-zum-Promotionsstudium/

Vorab: Auf dieser Seite findet sich auch der Antraf auf Einschreibung als .pdf. Das ist lobenswert. Ansonsten sind die Informationen rar gesät.

Es gibt wieder einiges Gerede um die Tatsache, dass man einen Betreuer braucht, der mit dem Promovierenden ein individuelles Promotionsprogramm ausarbeitet, das auch die Angebote des CDS (später) miteinbezieht. Das, was man dafür machen muss, ist wohl von Fakultät zu Fakultät unterschiedlich

Es heißt dann weiter unten:

Ihre Erstbetreuerin oder Ihr Erstbetreuer bestätigt mit der Unterzeichnung des Anmeldeformulars für das Center for Doctoral Studies, dass sie oder er Sie während Ihrer Promotion betreut. Mit diesem Formular können Sie sich während der von der Hochschule festgelegten Einschreibefristen im Studierendensekretariat zum Promotionsstudium einschreiben. Alternativ können Sie sich auch mit einer Betreuungszusage Ihrer Fakultät oder Ihrer Betreuungsperson einschreiben. Die Einschreibung ist aber nicht verpflichtend.

Hier sind gleich mehrere Unklarheiten:

1. Es klingt, als wäre die Unterzeichnung des Anmeldeformulars für das CDS notwendig. Nach Rücksprache mit dem Promotionsbetreuer meiner Fakultät zeigt sich: nein, ist es nicht. Die RWTH interessiert das wohl für die Einschreibung nicht.

2. Nicht dieses Formular ist nötig für die Einschreibung, sondern der „Antrag auf Einschreibung“, der sich rechts auf der Seite finden lässt. Wer nur mit dem Formular des CDS zur Einschreibung kommt, der wird sich nicht einschreiben können.

3. Dann heißt es, dann man sich „alternativ“ auch mit der Betreuungszusage der Fakultät oder Betreuungsperson einschreiben kann. Das stimmt so auch nicht. Die Betreuungszusage braucht die RWTH nämlich in jedem Fall. Das sieht auch der Antrag auf Einschreibung so vor.

4. Es ist nicht klar, auf was sich der letzte Satz bezieht, obwohl meines Wissens nach die Einschreibung in einen Promotionsstudiengang für eine Promotion tatsächlich nicht notwendig ist und die Anmeldung zum CDS auch nicht.

5. Finally: Die Einschreibefristen stehen nicht hier auf der Seite, was ich sinnvoll fände. Nein, man muss dafür extra auf die Verlinkung klicken und landet auf der nächsten Seite. Das ist dieses unübersichtliche Ding:

http://www.rwth-aachen.de/go/id/egv

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Fotograf: Trexer

Neben allgemeinen Semesterterminen und den Vorlesungszeiten für die nächsten vier Semester finden sich weiter unten tatsächlich die Einschreibefristen.

Es ist zwar relativ klar, dass ein Promotionsstudiengang ein zulassungsfreier Studiengang ist, dennoch fände ich hier eine gesonderte Angabe dazu gar nicht mal so schlecht.

Man musste also mindestens drei Seiten besuchen, um folgende Informationen zu bekommen:

– den Antrag auf Einschreibung

– die Fristen

Fehlende Informationen:

– braucht das ZPA noch etwas für die Einschreibung?

– was ist das CDS und was hat es mit der Einschreibung zu tun?

Manches davon habe ich mir mittlerweile zusammengesammelt: Die Anmeldung für das CDS ist meines Wissens nach (nach Telefonat mit der auf der Seite des CDS (macht +1 Klick) angegebenen Kontaktperson) nicht nötig für einen Einschreibung. Möchte man sich allerdings beim CDS anmelden, benötigt man die Betreuungszusage (ebenso für die Anmeldung bei der RWTH).

Das ZPA braucht (theoretisch, dazu im Anschluss noch etwas) natürlich die Sachen, die man bei jeder Einschreibung benötigt. Krankenversicherungsstatus, Abiturzeugnis (ja, auch nach abgeschlossenem Master), Kopie des Personalausweises usw. Dann die Betreuungszusage. Das war es.

Jetzt das aber:

Ich habe begonnen, den Antrag auf Einschreibung (siehe oben) auszufüllen. Weil ich dazu einen kleine Frage hatte, habe ich erst bei der Studienberatung angerufen, die mich weitergeleitet hat zum Sekretariat für Studentische Angelegenheiten, das mich weitergeleitet hat zu meiner Sachbearbeiterin, die mir auf folgende Aussage meinerseits: „Hallo, mein Name ist evasbuecherkiste, ich bin noch an der RWTH eingeschrieben, würde mich jetzt gerne im kommenden Semester in einen Promotionsstudiengang einschreiben und hätte zum Antrag auf Einschreibung noch eine Frage“ antwortete: „Vergessen Sie den Antrag, es reicht die Betreuungszusage und der ausgefüllte Antrag auf Änderung der Einschreibung (sehr simples Ding, das habe ich schon bei der Ummeldung des Bachelors auf den Master ausfüllen müssen). Frist ist der 02.03.“

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Fotograf: Rex

Ich habe gestanden wie der Ochs vorm Berg.

Warum? Weil die Nachricht für mich eigentlich positiv ist, es aber bei den ganzen verklausulierten und z.T. versteckten Infos KEINE einzige Anmerkung dazu gibt, dass sich Studierende der RWTH nicht neu einschreiben müssen.

Ich habe das mal bei der Websitenbetreuung angemerkt.

Ergänzung: Wie Kristina in den Kommentaren schon schrieb: eine Anmeldung am CDS muss in jedem Falle erfolgen. In fast allen Promotionsstudiengängen, meines Wissens nach. Allerdings ist diese für die Einschreibung nicht erforderlich, sie kann auch nachträglich erfolgen. Theoretisch kann man sich natürlich auch mit dem Formular vom CDS einschreiben, da – wie richtig festgestellt – da dann ja eine Unterschrift eines Betreuers drauf ist. Es ist aber wohl eher nicht der typische Weg.

Praktikum und billige Arbeitskräfte


Ein leidiges Thema, diese Praktika. Da soll man als Geisteswissenschaftler bloß schön viele davon machen – und wenn man sie dann machen möchte, werden einem Steine in den Weg gelegt.
Einige davon möchte ich hier einmal darlegen.

Zunächst einige Grundlagen:

1. Ich habe bereits journalistische Erfahrung, genau genommen arbeite ich seit 2007 für eine Zeitung, seit 2012 für eine zweite.

2. Ich habe Praktika bei Zeitung und Radio gemacht.

3. Ich habe Erfahrungen im Bereich der Verlagsarbeit und der Publizistik.

Eigentlich ganz gute Voraussetzungen für ein Praktikum, auch bei wichtigeren Stellen als dem Lokalblättchen von Kleinsthausen. Jetzt habe ich mir überlegt, dass ein Praktikum beim Landtag, in der Pressestelle, doch eine gute Sache wäre, ich bin engagiert und frage in solchen Fällen auch gerne nach, ob das denn möglich ist. Und damit kommen wir gleich zur Sache. Praktika und warum sie nicht möglich sind, obwohl man die Qualifikation im Grunde erfüllt.

a) das Pflichtpraktikum 

Unter CC-Lizenz. Fotograf: Wolfgang Sauber

Unter CC-Lizenz. Fotograf: Wolfgang Sauber

Wir müssen im Bachelor ein Pflichtpraktikum von vier Wochen machen. Im Master nicht mehr. Dieses Praktikum machen viele Studenten noch im eher regionalen Bereich, auch wenn es hiervon relativ viele Ausnahmen gibt. Schließlich sind mit einem Praktikum in Berlin, München, Frankfurt, Dresden usw. auch Kosten verbunden, vor allem Wohnungskosten. Ich habe mein Praktikum damals bei einem lokalen Radiosender in Kleve gemacht, nicht der kleinste, aber auch nicht der größte Sender. War ein gutes – wenngleich aufgrund von vielen Praktikanten – nicht überragendes Praktikum.
Nun habe ich mich entschieden, noch ein oder zwei weitere Praktika machen zu wollen – um den sprichwörtlichen „Fuß in die Tür“ zu bekommen. Zuerst habe ich beim Landtag in der Pressestelle angefragt. Da habe ich erstmal eineinhalb Wochen auf eine Antwort per Mail (!) gewartet und dann leider die Nachricht bekommen, dass aus versicherungstechnischen Gründen nur Pflichtpraktikanten im Bereich der Verwaltung genommen werden. Herzlichen Glückwunsch – wie gesagt, im Master gibt es das ja nicht mehr.

Gut, habe ich mir gedacht, lässt du dich nicht entmutigen, ruf mal beim ZDF an. Eigentlich wollte ich wissen, wie das mit Praktika im Landesstudio aussieht, schließlich sind es von hier (Aachen) bis Mainz doch einige Kilometer ohne Studententicket. Und noch ehe ich meine Frage äußern kann: Nur wenn es ein Pflichtpraktikum ist. Ich möchte jetzt nicht ausfallend wirken, aber: Was soll denn der Mist? Da verlangt man für ein Volontariat ein Praktikum bei einem Fernsehsender und kann dann keines machen, weil man nur Pflichtpraktikanten nimmt? Irgendwie finde ich das sehr ärgerlich.

Ich möchte an dieser Stelle nicht die Uni dafür verantwortlich machen. Eigentlich ist es gut, dass wir mit den Leuten vom „Praktikumsbüro“ nichts mehr zu tun haben. Aber es ist doch ärgerlich, wenn ich überlege, dass andere Leute da mehr Chancen haben, weil sie im Master noch ein Pflichtpraktikum machen müssen. Da finde ich, werden interessierten Leute mehr „Beinchen“ gestellt, als nötig wäre.

Bundesarchiv, Bild 183-29837-0009 / CC-BY-SA- Arbeitskräfte -

Bundesarchiv, Bild 183-29837-0009 / CC-BY-SA
– Arbeitskräfte –

b) Das 6-Monats-Praktikum

Wie ich bereits schon schrieb, habe ich wegen meines HiWi-Jobs und einiger veröffentlichter und einer noch zu veröffentlichen Kurzgeschichten auch schon Erfahrungen im Bereich von Verlagsarbeit und Publizistik sammeln können. Also habe ich mir gedacht: Wie wäre es denn mit einem Praktikum bei einem Verlag? Habe mich umgesehen und resigniert feststellen müssen: Die Wenigsten wollen Praktikanten, die dort ein paar erste Eindrücke sammeln und feststellen, ob der Beruf etwas für sie ist, sondern solche, die billig als Arbeitskräfte dabei sind und direkt sechs Monate bleiben.Was das Problem an sechsmonatigen Praktika ist, liegt eigentlich klar auf der Hand. Ich werde nicht mit 25 Jahren fertig mit meinem Studium, sondern erst mit 26. Und eigentlich möchte ich nicht wegen eines Praktikums mein Studium um ein Jahr verzögern. Und da ich kurz nach dem sogenannten „Stichtag“ geboren worden bin (Schule betreffend) bin ich dann bereits ein Jahr älter als meine Kommilitonen.Auch möchte ich ungern mein Studium „opfern“ für ein Praktikum, was mir nachher vielleicht gar nichts bringt, weil es mir nicht genügend Spaß gemacht hat. Und von Bezahlung wollen wir an dieser Stelle gar nicht reden. Sechs Wochen finde ich okay, auch wenn das eine lange Zeit der Semesterferien ist, die dafür drauf geht und im Falle von Klausuren natürlich Schwierigkeiten mit sich bringt. Aber es ist immerhin machbar.

c) Der Aufbaustudiengang

Deutsche Fotothek‎

Deutsche Fotothek‎
– Das Fernsehen zieht an –

Ich habe mich letztes Jahr – kurz vor knapp – für ein Praktikum beim WDR beworben. Kurz vor knapp deshalb, weil der WDR Praktikanten nur zulässt, solange diese noch kein abgeschlossenes Studium haben, bzw. nur dann, wenn sie sich in einem journalistischen Aufbaustudiengang befinden.
Ich persönlich halte diese Regelung für nicht besonders gelungen. Warum? Weil der WDR gleichzeitig möchte, dass man mindestens zwei Semester studiert hat. Zwei Semester, das heißt, man hat insgesamt „nur“ vier „Semesterferien“ die man für das Praktikum nutzen kann. Eines davon dürfte für die meisten wegfallen, weil dann die Bachelorarbeit geschrieben wird, viele machen sich nicht gerade im dritten Semester bereits Gedanken um ein Praktikum beim WDR (O-Ton der Praktikumsdame: Man muss ja nicht gleich in der Königsdisziplin anfangen…) und dann gibt es auch noch solche, die während der Semesterferien arbeiten. Was ich sagen möchte: Die Zeit ist da doch recht knapp bemessen. Und unfair ist es auch noch, da Magisterstudenten – die theoretisch nach drei Jahren zwar keinen Abschluss haben, aber genauso weit sind – sich noch länger bewerben können.

Fazit: 

Ich weiß, dass das Meckern auf hohem Niveau ist. Aber ich persönlich finde es sehr, sehr schade, dass einem, selbst wenn man Praktika machen will (und ich mag diese Tretmühle nicht und die damit verbundene Generation Praktikum ist für mich eine Generation der verlorenen Zeit), solche „Steine“ in den Weg gelegt werden, die man gar nicht aus dem Weg räumen kann, weil es dem Individuum unmöglich ist. Da scheitert das Praktikum nicht an Qualifikation und Anstrengung, an Zeugnissen oder Erfahrung, sondern schlicht und ergreifend an starren Vorschriften. Und das halte ich für meinen Teil für traurig. Für alle, die gerne ein Praktikum an bestimmten Stellen machen würden.

Bürokratie – Wie ich mehr Zeit mit meinem Praktikumsbericht verschwendete, als mit meiner Bachelorarbeit


Liebes Dekanat – nein falsch, das kann im Zweifel nichts dafür – liebe Praktikumsbeauftragten, Assistenten und alle, die mit den Formalia zu tun haben:

Wie kann es sein, dass ich mich seit drei Tagen mit meinem Praktikumsbericht herumschlage und zwar nicht wegen des Inhalts, sondern wegen des beschissenen Zeilenabstands? Wie kann es sein, dass ich mir – und ich finde das auf mich bezogen beleidigend – anhören muss, ich könne mit meinem Textverarbeitungsprogramm nicht umgehen, weil Sie so eine merkwürdige Angabe auf ihrer Homepage machen?
Ich habe gestern sogar eine Kommilitonin gefragt, welchen Abstand sie für ihren 5-seitigen Praktikumsbericht genommen hat und sie sagte: eineinhalb Zeilen. Wie in ALLEN wissenschaftlichen Arbeiten, die wir schreiben.

Soweit so gut, hab ich mir gedacht, und die gleiche Einstellung genommen. Diesen Bericht habe ich dann ins Büro der Praktikumsbeauftragten geschickt und siehe da: Es ist immer noch falsch. Ich bin weder zu blöd ihre Homepage zu lesen, noch bin ich zu dumm, mein Textprogramm zu benutzen, mir einen Kurs anzuraten halte ich sogar für extrem unhöflich, auch wenn die Leute mich nicht kennen.

Ich werde doch wohl nach drei Jahren an der RWTH in der Lage sein, mit meinem Textprogramm so umgehen zu können, dass ich einen Bericht schreiben kann, der die Menschen dort ruhig stellt, oder? Und kompliziert ist das wirklich nicht.

Aber nein, auf Ihrer Homepage muss ja stehen: Zeilenabstand: 1,2. Wie mein alter Mathematiklehrer jetzt fragen würde: „Kartoffeln?“ Ja, was denn nun? Cm? Inch? Zoll? Mm? Marmelade?
Nun wird MIR vorgeworfen, ich könne mit der Textverarbeitung nicht umgehen. Vielen Dank, liebes Büro. DAS kann ich jetzt gerade gar nicht brauchen. Warum nicht einfach – ganz einfach – die Formalia an all die schönen anderen Formalia der Fakultät anpassen (Seitenränder, EINEINHALBZEILIGER Abstand, Times New Roman usw.)? Wäre das zu einfach? Wäre das zu wenig Bürokratie?
Ich habe es ehrlich gesagt, einfach satt, mich mit sowas zu beschäftigen. Ich habe versucht, einen vernünftigen Bericht einzureichen, der einen schönen Sprachstil und eine lesbare Struktur aufweist, und Sie können mir immer noch keine vernünftige Antwort zu den Formalia geben. Das finde ich unhöflich!

Schließlich sind Sie für uns Studenten da, nicht wir für Sie. Und da finde ich es nicht verkehrt, wenn Sie sich mal fünf Minuten Zeit nehmen, mir als Student einen vernünftige, plausible Antwort zu geben, die wohl davon ausgeht, dass ich mich mit einem Standard-Textverarbeitungsprogramm auskenne.

DANKE SEHR.

PS: Nach einem langen Suchen im Internet bin ich übrigens darauf gestoßen, WARUM das Ganze so ein Palaver war: Früher – noch vor meiner Zeit – gab es Word für RWTH-Studenten kostenlos. Neben der Einstellung für den eineinhalbfachen Zeilenabstand (1,5) gab es DORT auch einen für einen 1,2- und 1,3-fachen.
Da Word nicht mehr kostenlos ist, nutzen einige Studenten, die dieses teure Programm nicht haben, Ausweichprogramme wie OpenOffice oder in meinem Falle LibreOffice. Die Programm sind (mindestens) genauso gut wie Word, aber haben diese Einstellung nicht.

Ich habe nach einem Telefonat der zuständigen Damen mitgeteilt, dass eine Angabe dort über 16pt, bzw. 18pt deutlich hilfreicher wäre, weil es für alle Programme einstellbar ist. Leider hat sich an der Seite bis heute nichts getan. Es sind immer noch – wie mein alter Mathelehrer zu sagen pflegte – Kartoffeln.

Danke AStA


Mehr mobile Freiheit - nicht weniger

Vielen herzlichen Dank hierfür, lieber AStA: LINK.

Ganz vielen herzlichen Dank für eure absolut sture Haltung gegenüber eines Tickets, welches nötig ist für viele Studenten, um hier überhaupt mobil zu bleiben. Danke, dass ihr es schafft, direkt euer ganzes Ansehen gegenüber mir und sicherlich auch anderen Studenten dermaßen in den Keller zu treiben, dass es mir lieb wäre, der AStA würde direkt neu gewählt werden.

Ist euch eigentlich klar, was ihr da tut?
Ist euch klar, dass eure Haltung – solltet ihr sie beibehalten – dazu führt, dass die RWTH die einzige Hochschule in ganz NRW ist, die gar kein Semesterticket besitzt? Nicht einmal eines für die eigene Innenstadt?

Lieber AStA: Das ist nicht tolerierbar. Gar nicht, überhaupt nicht.

Ganz ehrlich, ich bekomme das Kotzen beim Gedanken daran, dass die Studentenvertretung sich dermaßen stur stellt und dermaßen gegen die Bedürfnisse der eigenen Studenten vorgeht. Ich sehen dahinter keinen anderen Grund als den, das der AStA sich profilieren möchte, in dem er vorgibt, er würde für die Studenten sorgen, in dem er bei Verhandlungen stur bleibt. Diese Verhandlungen gründen sich auf Kompromisse. Und der AVV ist euch schon entgegen gekommen in dem er mit dem Preis runter gegangen ist.
Ich kann verstehen, dass ihr die 12 Euro Erhöhung nicht gut heißen wollt, aber das ist jetzt wirklich zu viel. Das Tickets teuer werden ist eben so und in gewissem Maße auch verständlich.

Also: Was wollt ihr erreichen? Wollt ihr ernsthaft, dass die Studenten Aachen als Studienort nicht in Erwägung ziehen, weil es kein Semesterticket gibt? Wollt ihr ernsthaft, dass euch die Studenten aufs Dach steigen, weil ihr es geschafft habt, ihnen die Mobilität zu nehmen?

Wo liegen eure Gründe? Wo liegen die tatsächlichen Gründe? Ich möchte keine halbgaren Antworten wie in dem oben verlinkten AN-Online Artikel haben. Eine solche Antwort – das dürfte sogar euch klar sein – ist Unsinn. (Für alle, die den Artikel nicht lesen wollten: Der AStA meint, dass das „Angebot“ des AVV den Studierenden nicht zu vermitteln sei.“

Hallo? Lieber AStA? Ist das euer Ernst? Wisst ihr, was den Studenten nicht zu vermitteln sein wird? Das man wegen blöder 5,01€ für ein halbes Jahr direkt das ganze Ticket in den Boden stampft! Auch bei 12 Euro mehr wäre das nicht vermittelbar gewesen.

Ich prophezeihe dem AStA einen schnelleren Untergang als ihm lieb ist, sollte er es tatsächlich schaffen, den AVV so sehr zu vergraulen, dass eine Verhandelbarkeit des Preises unmöglich wird. Hört euch doch mal selbst zu! Wohnt ihr alle so zentral, dass ihr auf ein Busticket verzichten könnt? Habt ihr alle ein Auto, welches es euch möglich macht, mobil unabhängig zu sein? Wollt ihr nicht am Wochenende auch mal zu euren Eltern fahren? Habt ihr genug Geld, die Tickets aus eigener Tasche zu finanzieren?

Wenn ja, dann seit ihr für mich und sicherlich auch genügend andere Studenten keine ausreichenden Repräsentanten.

Denn der normale Student, der vielleicht auch in „Aachen – Rothe Erde“ wohnt und am Wochenende gerne zu seine Eltern nach Hintertupfingen fährt, braucht das Ticket.

Ist wohl nicht viel mit Freiheit...... (Eugene Delacroix: Die Freiheit führt das Volk)

Das Ticket ist für einen großen Teil der Aachener Studenten der Garant, überhaupt mobil zu sein. Fahrradfahren ist in Aachen in vielen Fällen nämlich keine Alternative und das Auto erst recht nicht. Ich möchte euch nicht wieder vorrechnen, wie teuer dass für jemanden wird, der am Tag mehrmals zwischen den Campi pendeln muss, auch nicht möchte ich euch vorrechnen, wie sich das mit Bahnfahrten verhält. Das müsstet ihr als Studentenvertretung eigentlich selbst wissen.

Also: Tut euch und den Studenten einen Gefallen und kommt auch dem AVV entgegen! Das ist besser, als die Alternative, die da lauten würde: Gar kein Ticket.

Danke für die Aufmerksamkeit.

Eva

Ein leidiges Thema


Liebe ASEAG, lieber AStA,

seit fast zweieinhalb Jahren studiere ich jetzt in Aachen. Und jedes Semester, tatsächlich jedes Semester,

Quelle: Wikimedia Commons; Urheber: Jasonbruce1944; CC some rights reserved

habe ich das Gefühl, dass der AStA und die ASEAG sich (mal wieder) über das Semesterticket streiten. Weil die ASEAG mal wieder das Ticket erhöhen will, der AStA dies nicht will und dann hat man sich in die Haare bekommen. Heute schreiben die Aachener Nachrichten, dass es mal wieder so weit ist. Die ASEAG möchte die Preise erhöhen, der ASTA wehrt sich und jetzt scheint es nicht ganz unmöglich, dass das Semesterticket direkt ganz wegfällt (LINK). Ja klar, AStA, dies wird vermutlich genau DAS sein, was die Studenten wollen.

12 Euro im Halbjahr sind viel – aber, betrachtet man mal die Leistungen – ist es doch wenig. Denn wenn man mal überlegt, wie oft viele Studenten mit dem Bus fahren (tagtäglich, zur Uni, zur Arbeit usw.) und wie viel Geld man zahlen müsste, wenn man für diese Fahrt zahlen müsste – na dann gute Nacht.
Denn weder hat jeder Student ein Auto, noch wohnt jeder Student so uninah, dass eine Fahrradfahrt bequem wäre. Im Gegenteil. Im Winter will doch hier keine freiwillig Fahrrad fahren. Und ich habe auch keine Lust, morgens direkt verschwitzt in die Uni zu kommen. Weder im Sommer – noch im Winter.

Dazu kommt, dass viele Studenten von außerhalb kommen. Aus Würselen, Eschweiler, Stolberg, Übach, Geilenkirchen und von weiter her. Und viele von diesen pendeln diese Strecke und sparen damit Geld für eine Wohnung in Aachen – die bekanntlich auch immer knapper werden.
Außerdem fahren viele Studenten auch gerne mal zu ihren Eltern (innerhalb und außerhalb NRWs) und ganz ehrlich? Auch wenn ich „nur“ eine Stunde neunundfünfzig oder zwei Stunden dreiundzwanzig unterwegs bin, habe ich kein Bedürfnis danach, für eine Fahrt am Freitag 22,80Euro zu bezahlen (oder gar mehr) und auf der Rückfahrt noch mal den gleichen Betrag. 45,80 Euro… ganz ehrlich? Da kann ich die 12 Euro Erhöhung auf das Semesterticket eher verkraften.

Ich brauche – und ich glaube auch, dass ich da nicht die einzige bin – keinen sturen AStA, der darauf pocht, dass es KEINE Erhöhung geben darf, sondern ich brauche ein Semesterticket, mit dem ich mich frei in Aachen und in NRW bewegen kann. Für anderes ist das Geld sonst gar nicht (mehr) da.

Es braut sich was zusammen... Quelle: Wikimedia Commons; Urheber: longhorndave; Lizenz: CC some rights reserved

Und an die ASEAG: Wenn da schon mehr Geld gefordert wird, dann bitte auch mehr Leistung bringen. Damit meine ich insbesondere zu Stoßzeiten größere Busse und eine regulärere Fahrzeit der neu eingerichteten Linie 73. Darüber hinaus würde ich vielleicht sogar noch eine Buslinie auf der gleichen Strecke wie die 73 einrichten um damit die Haltestellen Driescher Gässchen, Audimax und Halifaxstraße, sowie die danach kommenden Haltestellen ordentlich bedienen zu können.

Darüber hinaus würde ich mich über Busfahrer freuen, die nicht nur zwei Zustände kennen – Vollgas und Vollbremsung und die nicht pampig werden, wenn man sie etwas frag.
Ich würde mich auch darüber freuen, wenn die Busse ausnahmsweise mal pünktlich kämen – und damit meine ich weder zwei Minuten zu früh, noch fünf Minuten zu spät. Ab und an habe ich da Verständnis für, denn der Verkehr ist nun mal nicht immer zu 100% kalkulierbar. Aber wenn der Fahrplan so eng gesteckt ist, dass die Busse nur nach 19.00 Uhr pünktlich sind, dann ist das meiner Meinung nach eine Fehlkalkulation.
Weiterhin wäre es vernünftig, die Busfahrzeiten ein bisschen mehr an die Universitätszeiten anzupassen, so, dass man nicht zwei Minuten eher aus der Vorlesung raus muss, um den Bus vor dem Gebäude zu bekommen und dann mindestens sieben Minuten auf den nächsten zu warten – zu meist mehr.

Auch würde ich mir wünschen, dass die Linien 13 und 3 mit größeren Bussen ausgestattet werden würde, vielleicht nicht in den frühen Morgen- und späten Abendstunden, aber zumindest ab 8.00, denn dann fahren wirklich viele Studenten. Freundlichere Fahrgastkontrolleure und weniger abwegige Bearbeitungsgebühren bei vergessenen (!) Fahrscheinen wäre auch was Schönes.

Als Fazit möchte ich festhalten: Für die Studenten bringt das alles nichts. Erst recht bringt es nichts, stur zu bleiben und auf die eigenen Meinung zu beharren. Denn die meisten Studenten – schätze ich – würden tatsächlich eher einem Semesterticket für 12 Euro mehr akzeptieren, als gar kein Semesterticket. Und wenn das nicht passt, dann sollte man vielleicht an einem Ticket überlegen, dass sich die Studenten kaufen können, die es haben möchten. Aber auch diese Lösung halte ich in Anbetracht der Tatsache, dass dieses Ticket vermutlich auch ziemlich viel kosten würde, eher für die schlechtere.

Also, lieber AStA, liebe ASEAG: Zusammenreisen, zusammenarbeiten und an die Studenten denken. Denn weder möchte die ASEAG 30.000 potentielle Kunden verlieren, noch kann der AStA wollen, dass man es auf ihnen abläd, dass es kein Semesterticket mehr gibt. Und ich wage zu prophezeihen: So wird es kommen, kommt das nächste Semester kein Semesterticket mehr.

Mit freundlichen Grüßen,

Eva

Masterprobleme


Liebe Fakultät 7 der RWTH-Aachen,

Wenn die eigenen Pläne in Rauch aufgehen. (Bild von Ralf Roletschek) Originallink zum Bild: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:2008-10-19-niederfinow-39.jpg

ich wende mich hiermit wegen eines Problems an Sie, welches Sie vielleicht noch gar nicht bedacht haben.
Oder aber bedacht – und ignoriert haben.
Oder bedacht, nicht ignoriert, aber beiseite geschoben haben.

Aber von vorne:
Als ich vor zwei Jahren (also WS 09/10) angefangen habe, einen Zwei-Fach-Bachelor in Aachen zu studieren, ist eine Umfrage gemacht worden, ob es uns lieber wäre, einen Ein-Fach-Bachelor/Master oder einen Haupt-Nebenfach-Bachelor/Master zu machen (für alle, die es nicht wissen: Zwei-Fach-Bachelor/Master heißt, dass ich zwei Fächer gleichgewichtet studiere). Ich war neu im Studium und habe mich von den älteren Studenten in dieser Umfrage wohl etwas beeinflussen lassen. Vermutlich haben diese es auch unbewusst gemacht. Auf jeden Fall war ich damals, wenn mich nicht alles täuscht, dafür, dass man den Zwei-Fach-Bachelor/Master umstellt auf ein „Haupt- und Nebenfach-System.“ Oder, dass man eine Wahlfreiheit lässt. Danach habe ich nichts mehr davon gehört. Gar nichts. Nada. Weder über das Seniorat, noch über das Dekanat noch über die Fakultät.
Weil ich jetzt bereits im fünften Semester bin und im nächsten Semester meine Bachelorarbeit schreiben möchte, gewinnt das Thema „Master“ einen neue Brisanz für mich. In den zwei Jahren, die ich bereits in Aachen studiere, habe ich mich darauf vorbereitet und auch dafür entschieden, hier in Aachen meinen Zwei-Fach-Master zu machen. Vor einigen Wochen redete ich mit einigen Kommilitonen darüber, die mir mitteilten, es wäre IRGENDWANN mal eine E-Mail vom Seniorat herumgegangen, in der gestanden habe, dass der Einfach-Master zum WS 2012/2013 (also MEINEM Masteranfang) kommen soll. Ich war baff. Darüber liegt nämlich weder auf der Dekantatsseite, noch auf der Seite der jeweiligen Institute eine Meldung vor. Im Gegenteil. Dort wird immer noch der alte Masterstudienplan „beworben“.
Ergo: Ich habe bei der Fachstudienberatung angerufen. Diese teilte mir mit, dass da ein Einfach-Master in der Planung wäre, der FRÜHESTENS zum WS 2012/2013 kommen sollte. Die nette Frau am Telefon meine AUCH, dass es sehr, sehr unwahrscheinlich wäre, dass das tatsächlich klappt. Eva ist also beruhigt.

Nun sind wir zwei-drei Wochen später. Da geht eine E-Mail vom Germanistik-Seniorat rum, in der steht, dass man uns an der Gestaltung eines neuen Bachelors, auf den der Master dann aufbauen soll, beteiligen sollten. Und IN dieser E-Mail steht drin, dass dieser neue Studiengang SPÄTESTENS zum WS 2013/2014 eingerichtet werden soll. Ui. Tolle Wurst (wie mein Vater zu sagen pflegt).
Ich habe mir die ganze Sache natürlich betrachtet und auch meine Meinung dazu kund getan. Einmal in einer (schlechten) Umfrage, und einmal via E-Mail beim Seniorat. Diese haben mir mittlerweile auch geantwortet, konnte mir aber in den brennensten Frage nicht weiterhelfen.

Mein Problem liegt nämlich genau HIER:

WARUM gibt man bei solchen GRUNDSATZFRAGEN ein Datum an, wann etwas SPÄTESTENS eingerichtet werden soll? Ich will eine Antwort darüber haben, wann etwas FRÜHESTENS kommt. Dies hat einen einfachen Grund:
Ich möchte wissen, ob ich mein Studium, so wie ich es vor einem halben Jahr geplant habe, auch weiter führen kann. Schließlich habe ich hier in Aachen eine Wohnung (mit meinem Freund), die ich ungerne aufgeben möchte, ich habe mich eingelebt und bin zufrieden. Im Gegensatz zu vielen meiner Kommilitonen und Kommilitoninnen möchte ich keine Einfach-Master (mehr) machen, und die meisten von diesen haben sich sogar schon Universitäten ausgesucht oder zumindest einige präferiert, an die sie wechseln wollen um da ihren Master zu machen. Das finde ich vollkommen in Ordnung, jeder darf da studieren, wo er möchte.
Das jetzt in Aachen eventuell (Betonung eventuell) ein Ein-Fach-Master kommt, macht die Situation nämlich auch für sie (wieder) komplizierter. Will man dann vielleicht doch hier bleiben? Was, wenn der Master dann doch nicht kommt?

Aber WARUM schafft es dann die RWTH (bzw. die Verantwortlichen) nicht, rechtzeitig darüber zu informieren,

Hart ausgebremst

wie der Stand der Dinge ist? Und ich meine damit nicht ein halbes Jahr (also ein knappes Semester) vorher, sondern ich meine damit MINDESTENS ein Jahr vorher. Denn ein Universitätswechsel muss geplant werden, eine Zukunft muss geplant werden. Und das geht nicht einfach so. Das geht gerade nicht zwangsläufig in einem halben Jahr, wenn man bisher andere Pläne hatte.
Ganz ehrlich? Ich studiere noch keine drei Jahr hier in Aachen, habe schon eine Prüfungsordnungswechsel mitgemacht, war in einigen Veranstaltung Versuchskaninchen (und damit häufig Mit-Leidtragende) und habe mich durch Modulvorschrift um Modulvorschrift gequält, um zu wissen, wo ich Teilnahme- und wo ich Leistungsnachweise brauche. Das war nicht schön. Ich habe keine LUST und eigentlich auch keine Nerven mehr dafür, im Master WIEDER ein solches Versuchskaninchen zu sein, nur weil man jetzt unbedingt was vom Zaun brechen möchte. Warum nicht einfach den Zwei-Fach-Master auslaufen lassen? Momentan haben wir doch auch mindestens zwei verschieden Bachelorprüfungsordnungen, wir haben Lehrämtler (Staatsexamen), Magister und Master in unseren Veranstaltungen. Wieso kann man es dann nicht schaffen, für alle, die spätestens im WS 2011/2012 angefangen haben (mit dem Bachelor), einen Zwei-Fach-Master anzubieten und ihn danach (wie die Diplomstudiengänge in etwa auch) auslaufen zu lassen? Ich weiß, dass das kompliziert ist. Aber ich fände es deutlich fairer, als dieser doch etwas plötzliche und ziemlich unkoordinierte Auftritt eines neuen Studiengangs.

Ich möchte mich nämlich NICHT zwischen einem meiner Fächer entscheiden. Ich mache beide gerne. Hätte ich vor zwei Jahren gewusst, das der Master hier nicht als Zwei-Fach-Master angeboten wird, dann hätte ich vielleicht anders studiert. Vielleicht hätte ich tatsächlich mit dem Gedanken gespielt, an eine andere (nahegelegen) Universität zu wechseln. Aber jetzt? Jetzt ist das meines Erachtens viel zu spät. Und auch die vom Seniorat ausgehende Angabe, man wolle bis zum Ende des jetzigen WS fertig sein halte ich a) für utopisch und b) für genauso kurzfristig.

Versuchskaninchen - Klein und unschuldig. Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Baby_rabbit_nest.jpg

Ebenso ein Problem ergibt sich für auswärtige Studenten. Denn diese wissen vermutlich noch GAR NICHTS von dem neuen Plan. Wenn ich also jetzt überlege, von einer anderen Uni nach Aachen zu wechseln, dann rechne ich damit, dass es hier einen Zwei-Fach-Master gibt, denn ich studieren kann. In einer beliebigen Kombination. Da sich – wie bereits gesagt – auch keine anderen Informationen finden lassen, würde ich davon ausgehen, dass sich da auch nichts ändert. Dass es das doch tut, ist eben nicht einsehbar.
Das heißt: Wenn ich mich als Auswärtiger jetzt dafür entscheide, in Aachen zu studieren, vielleicht sogar schon anfange mit einer Wohnungssuche (früh übt sich) und mich mental auch darauf vorbereite, hier zu studieren und dann ein halbes Jahr (maximal) vorher darüber in Kenntnis gesetzt zu werden, dass das doch nicht geht, halte ich für grenzwertig. Das wirft auch kein gutes Licht auf die Arbeit des Dekanats.

Zudem gibt es speziell mit der Vorstellung des neuen Bachelorstudiengangs in der „Germanistik“ (ich studiere ja noch Literaturwissenschaft, was sich unterscheidet). Man möchte nämlich gerne die Germanistik, die Romanistik und die Anglizistik zusammen packen. Heißt das jetzt, dass ich Englisch und Französisch können muss? Problem 1: Ich spreche kein Französisch. Problem 2: Mein Englisch ist nicht annähernd gut genug für ein Studium dieser Sprache. Problem 3: Wenn sich der neue Master am Bachelor orientiert, soll ich dann plötzlich im Master Französisch sprechen? Fragen, die mir bisher keiner beantwortet hat.
Zudem würde ich gerne auch mein Politikstudium so fortsetzten, wie ich es bisher geplant habe. Dort gibt es auch keinerlei Information darüber, wie sich das denn da gestalten soll.

Alles in allem bin ich mehr als unzufrieden mit der Informationspolitik. Das Seniorat – da bin ich mir eigentlich sicher, nachdem ich auf meine erste Beschwerde eine Antwort bekommen habe – kann da recht wenig für. Aber das Dekanat hätte vielleicht nicht auf eine Umfrage zurückgreifen sollen, die vor zwei Jahren gemacht worden ist, sondern jetzt noch mal fragen sollen. Und zwar vor allem diejenigen, die es bald betreffen könnte. Das sind nicht einmal zwangsweise die im dritten Semester. Aber ich finde, im fünften haben doch viele ihren weiteren Universitätsweg geplant und haben sich dann entweder für oder gegen einen Universitätswechsel (oder den Master überhaupt) entschieden.
Das da jetzt sowas läuft sollte meines Erachtens noch mal genau überdacht werden und zwar so, dass man vielleicht auch ein ganzes Jahr Zeit hat, darüber nachzudenken (z.B. in dem man den tatsächlichen Wechsel erst zum WS 2013/2014 macht. Dann haben diejenigen, die jetzt im dritten Semester sind, wenigstens noch genug Zeit, sich da was zu überlegen.

Mit freundlichen Grüßen,

Eva